FREMO-Süd
Die Regionalgruppe Südbayern
des FREMO - Freundeskreis Europäischer Modellbahner e.V.
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11.02.2014 |
Was ist eigentlich N-RE, fiNescale, fremo-n usw.?
Ein Beispiel aus unserer Region
für eine bei mehreren N-Gruppierungen des FREMO einsetzbare
Betriebsstelle: Bf Rosenheim 1858 beim Lokalbahntreffen 2008.
Dieser Bf ist von dessen Erbauer mit Mehrsystemweichen
ausgestattet worden und kann u.a. mit N-RE- und
fiNescale-Fahrzeugen befahren werden. (Foto: Th. Ludl)
Diese Begriffe mögen vielleicht etwas verwirrend sein, daher haben wir
einen kleinen Überblick zusammengestellt:
Natürlich soll dies alles hier nur eine sehr grobe und wahrscheinlich
auch ziemlich subjektive Information sein. Vor dem Beginn des Baus von
Modulen usw. gilt wie immer: Eine genauere Betrachtung am "lebenden
Objekt" - d.h. den Besuch entsprechender Treffen oder wenigstens eine
genaue Nachfrage vor dem Baubeginn - kann und will dies
selbstverständlich nicht ersetzen. Viele Aspekte oder aktuelle Dinge
sind nämlich nicht (oder nicht nicht) in den Normen enthalten.
fremo-n und AG Vorbild + Modell
Als erste Gruppierung im N-Bereich entstand 1989/1990 fremo-n. Ein
Kennzeichen war und ist dort, dass man im Gleisbau bevorzugt das
vorbildnahe Code 40-Material (Schienenprofilhöhe 1 mm) verwendet,
alternativ ist auch Code 55 möglich. Heute werden Neubauten bei fremo-n
fast ausschließlich mittels Code 40-Gleisen realisiert, dies geschah
auch schon in der Vergangenheit in einem erheblichen Umfang. Um
bei fremo-n auf den Treffen auch auf den bei einigen älteren Modulen
verlegten Code 40-Flexgleis mit Kleineisennachbildungen einen
ungehinderten Fahrzeugeinsatz zu ermöglichen, sind die Spurkränze des
rollenden Materials auf eine Höhe von 0,5 mm verringert. Der Betrieb bei
fremo-n wird zum Teil digital mit dem DCC-System/LocoNet
durchgeführt, es werden aber auch Treffen in analoger Betriebsweise
absolviert. Als Information über die Norm mag der
Entwurf von Ulf Mahrt für ein Modulhandbuch
(siehe dort bei "fremo-n") behilflich sein, das Handbuch ist allerdings
noch in Arbeit und in mehreren Punkten im Moment nicht ganz aktuell.
Einige zusätzliche Infos zu fremo-n können auch die Seiten des
Braunschweiger N-Bahn-Stammtischs bieten, da aus
dessen Reihen die allerersten N-Module im FREMO kamen.
Innerhalb von fremo-n haben sich einige Mitspieler seit 2000/2001 zur
"AG Vorbild + Modell" zusammengefunden.
Ein großer Teil der Module wird nach existierenden Vorbildern gebaut,
wobei hierbei ausschließlich Code 40-Gleise benutzt werden und u.a. im
Bereich Landschafts- und Gebäudebau eine hohe Qualität angestrebt wird.
V + M-Module sind aber voll zu fremo-n kompatibel. Bei V+M verwendet man
eine den besonderen Ansprüchen angepaßte Norm.
fiNescale
Ab Ende der neunziger Jahre waren einige der Aktiven mit dem bisherigen
Rad-/Schiene-System und mehreren anderen Dingen nicht mehr zufrieden,
nach einigen Versuchen entwickelte sich aufbauend auf den bei fremo-n
gemachten Erfahrungen die
fiNescale-Gruppe.
Ganz
bewusst
wurde
das für dieses Vorhaben einengende Korsett der NEM-Normen abgelegt.
Ähnlich der schon lange bei der britischen 2 mm Scale Association
eingeschwenkten Wege wurden die Abmessungen der Radsätze außer bei den
Spurkränzen auch in der Breite verringert und damit näher an das Vorbild
herangeführt. Bei vielen Fahrzeugen besteht somit auch die Möglichkeit,
die oft wesentlich zu breiten Fahrwerke zu verschlanken. Entsprechend
dieser Vorgaben wird auch die Rillenweite der Weichenherzstücke
ausgeführt. Gleichzeitig wurde eine Kupplung erdacht, die sich bezüglich
der Optik und der Funktionsweise nahe an das große Vorbild anlehnt, die
sogenannte Magnetfeldkupplung. Sie wird magnetisch betätigt, wie der
Name schon andeutet. Auch beim ganzen Umfeld der Fahrzeuge, also
bei den Gebäuden, Bahnanlagen usw., wird eine dementsprechend feine
Ausführung angestrebt. Selbstverständlich ist eine Ausführung der
Gleisanlagen mittels Code 40-Material. Die Betriebsführung bei fiNescale
erfolgt über das DCC-System mittels LocoNet.
N-RE, AK fueNf und AK 1919
Anfang des Jahres 2001 suchten mehrere Aktive nach einer Möglichkeit,
mit seriennahen Fahrzeugen unter Verwendung des DCC-Systems mit LocoNet
intensiven Betrieb machen zu können. Bald kristallisierte sich für diese
Gruppe der Name
N-RE
heraus. Viele Kenntnisse von fremo-n wurden bei der Entwicklung von N-RE
verarbeitet. Wie schon angedeutet wurde, können bei N-RE auch Fahrzeuge
eingesetzt werden, die an den Radsätzen unbearbeitet sind. Als
Gleismaterial wird Code 55 und in einem recht großen Umfang auch
gelötetes oder geklebtes Code 40-Material benutzt. Ein Schwerpunkt
dieser Gruppe stellt die Optimierung des Betriebsablaufes dar, dabei
versucht man, den Vorbildbetrieb besonders genau nachzuahmen und stets
weitere Verbesserungen einfließen zu lassen. Dadurch stellt sich ein
besonders intensiver Fahrbetrieb ein. Innerhalb N-RE gibt es noch die
Gruppen
AK
fueNf und
AK
1919, die sich den Epochen V bzw. I des Vorbilds verschrieben
haben.
americaN
Aus N-RE entwickelte sich ebenfalls 2001/2002 die
americaN-Gruppe.
Wie
der
Name schon andeutet, haben sich die Mitglieder dieser Gruppe der Bahn in
Nordamerika verschrieben. Gegenüber N-RE wurde natürlich die
Betriebsabwicklung an die Gegebenheiten in den USA und Kanada angepasst.
Selbstverständlich wird auf die gegenüber Vorbildern in Europa
abweichende Landschaftsgestaltung geachtet. Verwendet werden im
Regelfall Code 55-Gleise. Auch hier wird das DCC-System mit LocoNet
benutzt.
Nm
Mehrere Personen im FREMO beschäftigen sich auch mit der Umsetzung der
seltenen
Spurweite
Nm in Modulform. Als Endprofil für die Schmalspur wird das aus dem
Normalspurbereich bekannte eingleisige Flachprofil benutzt, wobei die
Dimensionen teilweise auf die Meterspur abgestimmt wurden. Der Betrieb
läuft entweder analog oder mittels DCC/LocoNet ab und als Gleis findet
man gelötete Code 40-Profile. Geplant bzw. im Bau sind verschiedene
Streckenmodule und Betriebsstellen. Verschiedene Betriebsstellen
gestatten auch eine Verknüpfung von Nm mit der Normalspur. Bei Nm gibt
es neben dem "normalen" Nm (unter Verwendung von Z-kompatiblen
Fahrwerken) auch eine Nm-fiNscale-Variante mit noch weiter am Vorbild
orientierten Abmessungen.
Great-britN
Seit wenigen Jahren gibt es das
Great-britN-Modulsystem,
welches aus N-RE abgeleitet ist und von mehreren FREMO-Mitgliedern
verwendet wird. Es widmet sich, wie man schon vermuten kann, der
Eisenbahn in Großbritannien. Die Fans dieses Systems nehmen natürlich
Rücksicht auf die speziellen Gegebenheiten des Bahnbetriebs auf der
Insel.
"Wanderer zwischen den Welten"
Speziell bei den verschiedenen Normalspur-Gruppierungen nach
europäischen Vorbildern bieten sich durch den gemeinsamen Ursprung
einige Schnittpunkte, die in gewissen Grenzen auch eine Teilnahme an
Veranstaltungen mehrerer Gruppen ermöglichen. Diese Tatsache wird von
verschiedenen Aktiven genutzt - es liegt also oft nur am Modellbahner
und nicht so sehr am vorhandenen Equipment. So können z.B.
Streckenmodule bei entsprechender technischer Ausstattung relativ
flexibel in allen Gruppierungen eingesetzt werden. Auch Rollmaterial
kann unter Beachtung gewisser Grundsätze bei mehr als einer Gruppe
laufen. Als Beispiel seien hier Wagen mit Radsätzen nach fremo-n
genannt, die auch auf N-RE-Arrangements eingesetzt werden können.
Umgekehrt können auch N-RE-Wagen bei Verwendung von Radsätzen mit
abgedrehten Spurkränzen auf Treffen von fremo-n verkehren.
Entsprechend
ausgestattete Betriebsstellen ermöglichen genauso einen relativ
universellen Einsatz.
FREMO in Baugröße N in unseren
europäischen Nachbarländern
Nicht nur in Deutschland, sondern - dem Ziel des FREMO entsprechend -
auch in einigen anderen europäischen Ländern werden FREMOdule in N
gebaut. Beispielsweise ist dies in den Niederlanden,
Schweden,
Tschechien,
Dänemark,
Polen und
Italien der Fall. Zum Teil werden hier im
technischen, mechanischen oder landschaftlichen Bereich geringfügig
andere Wege gegangen, was aber in der Regel bei einem gemeinsamen
Betrieb keine größeren Hindernisse aufwirft.
Ein Blick nach außerhalb des FREMO: Aus FREMO
abgeleitete N-Modulsystmeme
Verschiedene Vereine haben die FREMO-Normen für ihre N-Modulsysteme
entsprechend adaptiert, was vielleicht zum besseren Überblick ebenfalls
von Interesse sein mag und hier noch kurz erwähnt sei. Ein Beispiel
hierfür ist in Südbayern der
Modellbahnclub
Canisius aus Augsburg, wobei hier u.a. im Bereich verwendete
Gleise, Arrangementhöhe und Betriebsweise eigene Vorstellungen
verwirklicht werden.