FREMO-Süd

Die Regionalgruppe Südbayern
des FREMO - Freundeskreis Europäischer Modellbahner e.V.

10.03.2012

Universelle N-Streckenmodule und -Betriebsstellen für verschiedene Rad-/Schiene-Systeme

Gleiswechsel

Ein Gleiswechsel mit zwei Weichen in Mehrsystemtechnik
 
Schon vor Jahren haben sich mehrere FREMO-Kollegen Gedanken gemacht, wie Betriebsstellen und auch Streckenmodule in N für verschiedene Rad-/Schiene-Systeme ertüchtigt werden können. So kann ein Betrieb von Fahrzeugen mit Radsätzen für NEM bis hin zu fiNescale (theoretisch sogar bis Proto160) stattfinden. Besonders bei uns in Südbayern fand diese Perspektive guten Anklang.
Beim "normalem" Streckengleis ist es relativ einfach: Code 40 (ordentlich verbaut) in gelöteter oder ähnlich an den Schwellen befestigter Form lässt einen universellen Betrieb zu, sofern die Radsätze mindestens den Anforderungen für NEM entsprechen; auch über sauber verlegte Code 55-Gleise ließen wir schon fiNescale-Fahrzeuge rollen. Bei den Weichen sind eingehendere Arbeiten vorzusehen. Für Schattenbahnhöfe gibt es wiederum spezielle Lösungen, die aber weiter unten angesprochen werden. Ansätze für Mehrsystemweichen gab es verschiedene, z.B. wurden in die Radlenker Kunststoff- oder Metallstreifen eingelegt, um für fiNescale die Rillenmaße zu verringern. Nachteil hierbei ist, dass Fahrzeuge mit anderen Radsätzen nur relativ unflexibel gleichzeitig eingesetzt werden können.
Eine sehr elegente Lösung stellen Weichen mit verstellbarerer Herzstückspitze dar. Jens Emmermann hat schon einige Exemplare hiervon gebaut, mehrere solcher Weichen nach dem System von Jens Emmermann befinden sich auch bei uns in der Region und werden in geplanten bzw. derzeit im Bau befindlichen Betriebsstellen zum Einsatz gelangen. Über seine Technik hat Jens auf seiner Homepage einen Erfahrungsbericht verfaßt.
Bei uns in Südbayern hat Georg Kautzsch dieses System etwas für seine Bedürfnisse abgeändert und in seinem Bf Rosenheim verwendet. Der Übersichtlichkeit halber haben wir diese Erläuterung auf einer eigenen Seite abgelegt.




Mehrsystemweiche von vorn
Eine Mehrsystemweiche von Jens Emmermann  von vorne
Herzstückspitze
Ein Blick auf die Herzstückspitze dieser Weiche
Weiche von hinten
Die Rückseite der Weiche mit der Stellstange

Schattenbahnhöfe


Wie schon oben erwähnt, bei Schattenbahnhöfen bieten sich neben den Mehrsystemweichen noch andere Lösungsansätze an. Hier sind auch herzstücklose Bauweisen zu finden. Bisweilen werden hierfür sogenannte Schleppweichen eingebaut, wo z.B. ein Flexgleis eine Gleisharfe abschwenkt. Weiterhin ist alternativ eine große Schwenkbühne denkbar, verwendet wurden auch schon Schattenbahnhöfe mit Kassetten, ein Beispiel ist der Sbf Cassette eines niederländischen Kollegen. Bei uns in der Region ist noch eine zusätzliche Variation vorhanden, ein Fiddle-Yard mit einer großen Schiebebühne. Der Sbf Buehnau ist hiermit ausgerüstet. Teilweise sind außerdem schon mehrere der gerade beschriebenen Möglichkeiten in einem Schattenbahnhof kombiniert worden.

Wenn ein Schattenbahnhof mit zwei Einfahrten und einer einfachen landschaftlichen Grundgestaltung versehen wird, kann eine solche Betriebsstelle zusätzlich die Funktion des Bindeglieds zwischen Strecken für fiNescale sowie anderen Rad-/Schiene-Systemen übernehmen und wirkt mitten im Arrangement nicht als landschaftlicher Fremdkörper.


Sbf Buehnau
Schattenbahnhof Buehnau
Fotos auf dieser Seite: Thomas Ludl